Grenzgebiete zwischen dem Kaiserreich Österreich-Ungarn, dem Russischen Reich und dem Königreich Rumänien: eine der wichtigsten, aber zugleich weniger bekannten Fronten des Krieges.
Hohe waldige Hügel, weite, landwirtschaftliche Ebenen, große Flüsse. Einige der wichtigsten Städte: Lemberg, Krakau, Przemysl, Czernowitz, Tarnow.
Daneben eine Unmenge kleiner Ortschaften und Dörfer mit einer großenteils bäuerlichen Bevölkerung.
Brütende Hitze im Sommer, schreckliche Kälte im Winter, Schlamm und Regen.
Dorthin wurden nach der russischen Kriegserklärung vom 29. Juli 1914 und der allgemeinen Mobilmachung von Anfang August in großen Scharen die jungen Ladiner, Trentiner, und Südtiroler Deutschen zum Kampf gegen einen unbekannten, nicht verhassten Feind geschickt.
Sie wurden unvorbereitet aus den Bergen in eine erschütternde moderne Welt katapultiert, in der die industrielle Evolution aus Menschen Kanonenfutter machte. Die technische Vorherrschaft über den Menschen, die mit diesem Krieg begonnen hatte, bedingte, dass sie bei ihrer Rückkehr nach Hause nicht mehr dieselbe Welt vorfinden würden.
Dreieinhalb Jahre zermürbender Märsche, unzählige Männer im Kampf, Schützengräben und Festungen, die mehrmals erobert wurden und wieder verloren gingen. Mehrere Millionen in der Schlacht Gefallene, Hunderttausende Gefangene, Vermisste in den Steppen, nach Sibirien Deportierte, zahlreiche die Hunger, Elend und Krankheiten zum Opfer fielen.
Massakrierte Zivilbevölkerung und unermessliche wirtschaftliche Schäden,
Die Mutter aller Schlachten um die befestigte Stadt Przemysl, der gebrochene Stolz des Österreichischen Kaiserreichs, das Verdun der Ostfront.
Österreichische Truppen bei der Abreise ins Gebiet um Lemberg – Lwiw. Es handelt sich um die zweite, nach Mitte August entsandte Staffel Truppen. Es kursieren erste Nachrichten bezüglich unzähliger Gefallener. Ab diesem Zeitpunkt beginnt ein wahrhaftes Massaker an der Ostfront. Die Russen begannen mit massiven Angriffen gegen die österreichischen Truppen. Unter ihnen die Tiroler Korps, die ihre Männer im Trentino, in den Ladinischen Tälern und im deutschsprachigen Gebiet zwischen Salurn und Innsbruck einberufen hatten. Zur Feier ihrer Abfahrt haben die Soldaten als mythologisches Heldensymbol Eichenblätter auf ihren Wanderstöcken angebracht.
Die Karte zeigt das Gebiet Galiciens zwischen Czernowitz (C) im Südwesten, Lemberg (L) im Osten, Przemysl (P) im Westen in der Mitte der Karte und Lublino (U) im Norden.
Es ist der Anfang des Kriegs und es kommt zum ersten großen Gefecht zwischen Österreichern (blaue Linien) und Russen (rote Linien).
In den Tagen zuvor hatten die Österreicher mit Leichtigkeit Lublin und die den Lauf den Flusses Bug (B) eingenommen. Die Russen wurden ohne große Gegenwehr ostwärts gedrängt.
Auf der Karte sieht man, dass sich Przemysl (P) noch in den Händen der Österreicher befindet, aber schon bald werden die Russen das gesamte Gebiet einnehmen und Przemysl (P) belagern. Die Kämpfe an Lauf des Flusses San (S) werden verschärft.
Mit Unterstützung der Deutschen stellen sich die Österreicher neu auf und erobern am 10. Oktober 1914 Przemysl (P) und Lublino (U) zurück.
Robert Musil nennt das: „Wellenbrecherschlachten“.
Der Stellungskrieg beginnt, zum eigenen Schutz und zur Verteidigung der eroberten Gebiete heben die Soldaten Schützengräben aus. So weit möglich werden die primitiven Gräben nach und nach mit Höhlengängen, überdachten Laufgräben und Löchern in den Wällen befestigt, um den zu unterirdischen Lebewesen gewordenen Soldaten Schutz und Zuflucht zu bieten.
Im Schützengraben lebte man bei Tag und Nacht, liegend auf der nackten Erde zwischen Mäusen und Insekten aller Art.
Es gab keine Sanitäranlagen. Wenn es Essen gab, dann war es meist kalt, schlecht gekocht und von minderer Qualität.
In den Regionen, in denen gekämpft wurde, herrschte ein feindliches Klima. Typhus, Cholera und Lungenkrankheiten waren häufige Todesursachen. Arme junge Soldaten: unter den zahllosen in der Schlacht Gefallenen vergessene Tote.
300 Schuss pro Minute wurden auf die Angreifer abgefeuert. Schon bald war diese Waffe die Königin auf dem Schlachtfeld.
In den ersten Kriegsjahren brachten die Angriffe, die unter dem Befehl von Generälen geführt wurden, die beruflich oftmals nicht auf dem neuesten Stand waren und ohne Rücksicht auf das Leben ihrer Untergebenen vollkommen skrupellos agierten, aufgrund mangelnder Strategie meist nicht die erhofften Ergebnisse. Regelrechte unnütze Gemetzel, deren schauerliche Folgen im Abschnitt „Krieg dem Kriege!“ dieser Ausstellung gezeigt werden.
Mit dem Vormarsch der Russen machten sich mindestens 300.000 Menschen aus Galicien und Bukowina auf zu den sichereren Gebieten in Zentralösterreich.
Bei Kriegsende waren in bombardierten Städten und niedergebrannten Dörfern 200.000 Wohnhäuser zerstört.
Industrielle Schäden in Höhe von 900.000 Millionen österreichischen Kronen, von riesigen Löchern und Schützengräben durchgezogene Landstriche, vollkommen verwüstete Wälder, zerstörte Brücken und Straßen, Denkmäler, Kirchen und Archive von enormem historischem Wert in Schutt und Trümmern. Die Wirtschaft dieser florierenden Region war vollkommen eingebrochen.
Der Erste Weltkrieg wurde zu einem wichtigen Antrieb für die technische Entwicklung. Telefon, Funk, Luftfahrt, Gas, Maschinenwaffen, Transportmaschinen, Aushubmaschinen, U-Boote, Seilbahnen, industrielle Verwendung von Gummi und Aluminium machten eine derart rasante Entwicklung, die ganz Europa
bei Kriegsende ein vollkommen neues Antlitz verleihen sollte.
Österreichische Husaren, die noch die herrlichen blau-roten Uniformen aus der Anfangszeit des Kriegs tragen, verhören russische Soldaten und Unteroffiziere in der Nähe von Rawa Ruska (Lemberg), dem Zentrum der Gefechte im August 1914.
„ ... und kam mit seinem Regiment nach Galicien. Er machte die blutigen «Wellenbrecherschlachten» des Anfangs mit und erlebte nichts Besonderes dabei; aus dem Eisenbahnwagen stieg man ins Artilleriefeuer, hastete verbissen vorwärts, um endlich ans Ende dieser verzweifelten Schießerei zu gelangen, wurde plötzlich in Splitter zerrissen, Flucht, flog als Wolke zurück, wurde wieder gesammelt, wieder vorgeführt, unterlag oder siegte, ohne es zu wissen.
Von Gefühlen hatte man Hunger, Durst, Wärme, Kälte, Müdigkeit, Ruhe, Sättigung, ein unbestimmtes Unbehagen und eine ebenso wenig bestimmbare Glücksspannung, die sich aus Überzeugung, Abenteuer und journalistischer Sensation zusammensetzte.
Ausgelöst war man wie ein Knöchelchen aus dem Fleisch von Intelligenz, Beruf, Kunst, Weibersehnsucht und dergleichen“
R. Musil, Der Gesang des Todes.
Der singende Tod, in Gesammelte Werke; Reinbeck 1978.
Entwurf einer Erzählung von 1915-16, die nicht weiter ausgeführt wurde.
Die Großkaliber-Bombardements haben deutlich erkennbare, riesige Krater geschlagen.
Das Fort war eine der wichtigsten Strukturen eines ganzen Festungsrings um die Stadt.
Die Russen belagerten den für 90 Tage Widerstand gerüsteten Standort 137 Tage lang.
Bei Ankunft der Russen wurden 7.000.000 österreichische Kronen verbrannt, 5000 Pferde geschlachtet und alles weiter zerstört so gut es ging, damit Nichts in die Hände des Feindes fiel.
Przemysl, Verteidigung mit 128.000 Mann verteilt auf 68 Bataillons, 14.000 Pferden und 1000 Kanonen.
Im Zuge einer neuen, harten Offensive durch die Russen werden die unterlegenen Österreicher erneut zum Rückzug gezwungen, diesmal sogar bis zu den Toren von Krakau (x).
Das Bollwerk Przemysl (P) wird ab dem 12. November 1914 erneut belagert, bis es am 22. März 1915 verloren geht.
Auf der Karte erkennt man in Przemysl (P) um den kleinen blauen Ring der Kaiserlichen Truppen den roten Kreis der Zaristen.
Die großen Schlachten in jenem Jahr endeten mit dem österreichischen Sieg von Limanow – Lapanow (LL), wodurch die Russen endgültig aus Krakau ferngehalten wurden. Die im Dezember bei sibirischen Temperaturen und bei extremen Bedingungen gekämpfte Schlacht erwies sich als ein weiteres Blutbad mit über 90.000 Gefallenen.
Auf der Karte sieht man: im Süden Wien (V) und Budapest (B); im Südwesten die Hauptstadt von Bukowina Czernowitz – Cernovcy (C) in der heutigen Ukraine; im Nordwesten Lemberg – Lwiw (L), in der heutigen Ukraine, Tarnow (T) im heutigen Polen, Krakau (X) und Limanow (LL), Polen, Lublin (U) Polen, Breslau – Wroclaw (B), heute Polen, aber von 1914-1918 deutsche Stadt in Schlesien.
Die Frontlinie verläuft von Norden aus von der Ostsee bei Riga (R) bis hin zur rumänischen Grenze in Moldawien: bis Kriegsende bleibt sie mehr oder minder unverändert.
Man beachte, wie das gesamte Kampfgebiet 1914 von Österreichern und Deutschen besetzt ist (blaue Linie) und folglich im Osten der aktuellen Frontlinie liegt, Warschau eingeschlossen. Przemysl (P) wird gemeinsam mit Lemberg (L) im Juni zurückerobert, im August fällt Brest Litowsk (BL), wo im März 1918 der Frieden zwischen Sowjets und den zentralen Reichen unterzeichnet wird.
Während des gesamten Jahres 1915 wurde immer wieder gekämpft, und am Ende des Sommers waren in österreichisch-deutscher Hand: Galicien und Bukowina (heute Teile der Ukraine und Rumäniens) im Süden, Russisch-Polen, Kurland und Litauen.
In den Jahren 1916 und 1917 ist der Frontverlauf mehr oder minder stabil, wobei die russischen Offensiven zu keinen großen Ergebnissen führen. Einzige Ausnahme ist der Angriff des russischen Generals Brusilov, der die Österreicher im Sommer 1916 um ca. Hundert Kilometer zurückdrängt.
Dieser letzte Angriff kostete das russische Heer endgültig die letzten Reserven.
Die Offensive endete im Oktober. Der Krieg an der Ostfront endete am 3. März 1918 mit dem Sieg der Deutschen und Österreicher.
Der kleine Kasten zeigt die vier Fronten des Ersten Weltkriegs in Europa.
A) Westfront: vom Ärmelkanal durch Belgien und Frankreich hindurch bis zur Schweizer Grenze.
B) Italienisch-Österreichische Front: vom Stilfser Joch zur Adria.
C) Serbisch-mazedonische Front: in etwa von Vlora nach Thessaloniki.
D) Ostfront von da Riga nach Moldawien.
Die Festungen, auf denen er mit seinen Generälen schreitet, wurden nicht nur durch das Feuer der Großkalibergeschosse verwüstet, sondern auch vermint und von den Österreichern in die Luft gejagt, bevor sie aufgaben.
Mit der Aufgabe des Forts am 22. März 1915 gerieten folgende Österreicher in russische Gefangenschaft: 9 Generäle, 93 Oberoffiziere, 2.500 Offiziere, 117.000 Soldaten 4.000 Zivilisten.
Der Verlust von Przemysl war ein herber Rückschlag für den Stolz der k.u.k Armee.
Die Kriegsführung durch die österreichischen und russischen Oberbefehlshaber war desaströs. Die Truppen wurden schlecht behandelt, litten Hunger und wurden zu unmenschlichen Bedingungen gehalten. Als das trug dazu bei, die Leistung und den Kampfgeist der Soldaten zu schmälern, und schon bald setzte eine tiefe, schreckliche Resignation ein.
Die Oberbefehlshaber begangen wiederholt schwerwiegende Fehler und verwandelten diese vergessene Front in ein laufendes Wirrwarr aus Angriffen und Gegenoffensiven sowie zermürbende, Hunderte Kilometer lange Fußmärsche.
Sofern sich die leichteren Wunden nicht tödlich entzündeten, ließen sie viele Kämpfer auf ein Ende ihres Leidens und die Möglichkeit zur Rückkehr nach Hause hoffen. Viele Soldaten fügten sich mit einem unglaublichen Einfallsreichtum willentlich Verletzungen und Krankheiten zu, um ausgemustert und aus dem Dienst entlassen zu werden.
Bereits in den ersten Kriegsmonaten mussten die Nationen Maßnahmen ergreifen, um der sich in den Armeen ausbreitenden Selbstverstümmelung entgegenzuwirken. Zur Abschreckung wurde sie nicht selten mit Erschießung geahndet.
Sich waschen zu können war ein Privileg. Man konnte sich weder jede Woche, geschweige denn täglich waschen. Vor allem an der Ostfront war das Wasser monatelang gefroren. In den Monaten, in denen Wasser verfügbar war, brauchte man Zeit und einen geeigneten Ort. Wie das Foto zeigt ließ man sich so manches einfallen. Flöhe und Hautkrankheiten waren eine weitere Qual, die die Truppen permanent verfolgte und den Alltag zur Hölle machte.
In der Schlacht jeden Tag Nahrung zu haben war nicht selbstverständlich, ein Feuer für eine warme Mahlzeit zu entfachen noch viel weniger. Fleisch oder gesundes, nahrhaftes Essen war eine wahre Seltenheit. Die Essenszubereitung mit einer Feldküche wie unten abgebildet war ein Privileg, das man nicht alle Tage hatte, vor allem nicht während der Kämpfe. Hunger war ein stetiger Begleiter der Russen und Österreicher.
Es gibt kein Soldatentagebuch, in dem der Hunger keine Erwähnung findet, wo die Suche nach Nahrung nicht auch auf Risiko des eigenen Lebens erfolgt. Im täglichen Überlebenskampf ging es im Krieg in erster Linie um die Befriedigung der Urbedürfnisse, Überleben und Essen.
Wenn wir an diesen fürchterlichen Krieg zurückdenken, kommt uns selbstverständlich zunächst der Kampf an sich in den Sinn: Man darf darüber aber nicht vergessen, dass die Soldaten vor allem auch Bauarbeiter und Arbeiter waren.
Auf dem Foto sieht man die Vorbereitung von Gitternetzen zur Verteidigung der Schützengräben: man versucht, den gefrorenen Boden mit Pickeln aufzubrechen. Die winterlichen Temperaturen an der Ostfront waren Ursache für unzählige Erfrierungen und Erfrierungstod.
Für die Ladiner, Trentiner und Südtiroler Deutschen war die Erfahrung fern von Zuhause ein riesiger Schock: die Entfernung, die Entwurzelung aus dem normalen Leben, das Verlassen der Heimat, die meist eine Gegend herrlicher Wälder und wunderschöner Berge mit blitzblanken Dörfern war.
Demgegenüber eine neue, flache, schlammige Landschaft mit einer sehr armen, einfachen Bevölkerung, die in elenden Dörfern und Hütten lebte, und schließlich der Anblick von Massensterben, Schlacht. Traumatische Erlebnisse für die vielen jungen Männer, die an der Ostfront kämpften.
Russland
47 Infanteriedivisionen und Kosakentruppen
3.150 Kanonen
18 Kavalleriedivisionen
5.000.000 mobilisierte Männer
Österreich-Ungarn
32 Infanteriedivisionen
2.000 Kanonen
10 Kavalleriedivisionen
2.700.000 mobilisierte Männer
Zur Front abgereiste Tiroler und Trentiner Soldaten
28.000 Tiroler Kaiserjäger
21.000 Tiroler Landesschützen
14.000 Landsturm
63.000 mobilisierte Männer 1914/15
Im Jahre 1914 lag der Anteil von Italienisch und Ladinisch sprechenden Soldaten bei etwa 38-40% im Vergleich zu den Deutschsprachigen.
Bezieht man also auch die Artillerieregimente mit ein, wurden insgesamt ca. 24.000 Ladiner und Trentiner einberufen. Von August 1914 bis zum 31. Dezember 1918 verloren allein die Kaiserjäger 22.892 Soldaten in der Schlacht.
Russen
Mobilisierte Männer 12.000.000
Gefallene zwischen 1.811.000 und 2.254.369
Zivile Opfer 1.500.000
Österreicher
Mobilisierte Männer 7.800.000
Gefallene ca. 1.100.000
Zivile Opfer 467.000
(30.000 Österreicher starben in Gefangenschaft in Italien nach Kriegsende)
Sommermütze der russischen Infanterie von 1917, mit dem schwarz unterlegten Stern der Schwarzen Bataillons der Legione Redenta di Siberia, zu der Trentiner und Ladiner Gefangene nach ihrer Befreiung nach der Sowjetischen Revolution überliefen.
Russische Wollmütze mit Pelzfutter von Giuseppe Pettena Goti aus Moena, Jahrgang 1890, in russischer Gefangenschaft, am 18. Februar 1919 befreit und zurückgekehrt. Mit freundlicher Genehmigung seines Sohnes Giacomo Pettena.
Konfektionierte Brieftasche mit Stoff in den Farben der Kaiserjägerregimente von Valentino Defrancesco Giuselon aus Moena. Daneben seine im Krieg verwendete Uhrenkette, ein Knopf der Uniform, eine als Glücksbringer aufbewahrte Gewehrkugel, die ihm nach dem Krieg aus einer Verletzung entfernt wurde, eine von ihm geschnitzte Tabakdose, die eine galicische Landschaft zeigt, Rubel und Zigarettenpapier. Antiitalienische Propaganda-Anstecknadel, die einen österreichischen Soldaten und einen Bersagliere zeigt.
Originalalbum, aus dem die Bilder der Kriegsmaler stammen.
Max Ritter Von Hoen, Kommandant des k.u.k Kriegspressequartiers, hatte verstanden, dass die Kunst in diesem Konflikt von Bedeutung sein würde. Der neue Krieg, der sich in Europa abspielte, hatte bisher unbekannte technologische und strategische Ausmaße erreicht.
Die Lebensbedingungen und die Erlebnisse in der Schlacht hatten eine neue, nie dagewesene Dimension.
Entsprechende Illustrierungen würden die Patriotismus und die Opferbereitschaft der Nation stärken. Außerdem würde das Werk von Künstlern, das von der hochentwickelten österreichischen Zivilgesellschaft aus der Vorkriegszeit wertgeschätzt wurde, den Nachkommen ein wichtiges Zeugnis darüber hinterlassen, was auf den Schlachtfeldern vor sich ging.
So wurde im Jahre 1914, eine “Kunstgruppe” eingerichtet, deren Mitglieder den offiziell anerkannten Status der “Kriegsmaler und Bildhauer” genossen.
Sie waren mit speziellen Passierscheinen ausgestattet, die den Zugang zu jedem Punkt der Front erlaubten. So begannen die Künstler in Uniform mit dem Rang des Offiziers mit der Produktion unzähliger Werke und dienten dem Vaterland nicht mit dem Gewehr, sondern mit ihrer künstlerischen Gabe.
Die Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen in den verschiedenen Hauptorten Österreichs gezeigt.
Nachstehend finden Sie eine Auswahl bedeutender Künstler über die Galicienfront aus dem Originalkatalog einer der zahlreichen Ausstellungen, die während der Kriegsjahre gezeigt wurden.
In einer Welt der meist statischen Schwarz-Weiß-Fotografie ermöglicht es die Farbmalerei, dem Betrachter die vielschichtigen Aspekte dieser unermesslichen Tragödie nahe zu bringen.